Mit der Versetzung in die Klasse 7 kommen die Kinder eine Runde weiter in ihrer Schullaufbahn. Aus den Erprobungsstufenschülern, die für uns noch die »Kleinen« sind, werden Mittelstufenschüler, die schon zu den »Großen« zählen. Jede Klasse hat weiterhin einen eigenen Klassenlehrer und abgesehen von der 2. Fremdsprache und dem Religionsunterricht findet der Unterricht im Klassenverband statt. Die 2. Fremdsprache, die in Klasse 7 einsetzt, wird bis zum Ende der Mittelstufe, der Jahrgangsstufe 10, in teilweise klassenübergreifenden Gruppen unterrichtet.
Auch in der Mittelstufe wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler möglichst individuell entsprechend ihrer Fähigkeiten und Interessen fördern. Da uns neben der fachlichen Vermittlung eine ganzheitliche Erziehung besonders am Herzen liegt, möchten wir ihnen ermöglichen, ihre Stärken auszubauen und auch ggfs. vorhandene Schwächen auszugleichen.
Aus diesem Grund haben wir für die Klassen 7 bis 10 ein besonderes Konzept zur individuellen Förderung erarbeitet. Die vom Land vorgesehenen Vorgaben zur Stundentafel sehen die Unterscheidung zwischen Pflicht- und Ergänzungsstunden vor. Letztere sollen v. a. der individuellen Förderung dienen. Von den insgesamt 8 möglichen Ergänzungsstunden in den Klassen 5 bis 10 haben wir 6 als verbindlich für alle Schüler festgelegt. Wie auch in der Erprobungsstufe werden in bestimmten Fällen diese Ergänzungsstunden lt. Vorgaben des Ministeriums fest mit eingeplant, wie z. B. in der Lateinklasse zur Flankierung des Sprachenschwerpunkts. Auch für die Schüler, die ab Klasse 9 eine dritte Fremdsprache wählen, wird diese Ergänzungsstunde in den Klassen 9 und 10 vorgeschrieben, um den Spracherwerb in der dritten Fremdsprache zu unterstützen. In allen anderen Fällen haben die Schüler die Möglichkeit, über die verpflichtende Ergänzungsstunde ihre eigenen Schwerpunkte zu setzen. Dazu gibt es zahlreiche Angebote. Das Programm reicht von Grundlagenkursen, in denen die Schüler mit Hilfe von thematisch konzipierten Modulen ihre Wissenslücken in den Hauptfächern aufarbeiten können, über Aufbaukurse zur interessengeleiteten Förderung bis hin zu AGs aus allen möglichen Bereichen. Aus diesem Spektrum wählen die Schüler in jedem Schuljahr mindestens ein Angebot aus. Ebenso können sich die Schüler ein besonders intensives Training im Leistungssportbereich oder etwa die Teilnahme am Konfirmationsunterricht als abgeleistete Ergänzungsstunde anerkennen lassen.
Mit dem Konzept beabsichtigen wir nicht nur, den individuellen Stärken, Schwächen und Interessen unserer Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, sondern auch ihre Eigenverantwortung zu stärken.
Eine Veränderung gibt es ab der Klasse 8 für den Unterricht in den Fächern Kunst und Musik: Diese Fächer werden nun im halbjährlichen Wechsel unterrichtet.
Die nächste bedeutende Veränderung kommt mit der Versetzung in die Klasse 9 auf die Schüler zu. Nun müssen sie im Wahlpflichtbereich entscheiden, ob sie eine 3. Fremdsprache lernen wollen oder ob sie anstelle des sprachlichen Schwerpunktes einen Schwerpunkt im mathematisch-naturwissenschaftlichen oder im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich setzen wollen. Die Wahl ist verbindlich bis zum Ende der Mittelstufe, also bis zum Ende der Klasse 10.
Wird die 3. Fremdsprache gewählt, so lernen diejenigen Schüler, die bisher Englisch und Latein gelernt haben, nun Französisch, und diejenigen, die Englisch und Französisch bereits kennen, lernen nun Latein. Für die Schüler, die stärker mathematisch-naturwissenschaftlich begabt und interessiert sind, stehen z. Z. alternativ das Kombinationsfach Chemie/Biologie oder das Kombinationsfach Mathematik/Physik zur Verfügung. Als weitere Möglichkeit wird derzeit aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich das Kombinationsfach Erdkunde/Deutsch angeboten. Eine Anpassung der Wahlmöglichkeiten an neue Bedingungen kann jedoch durchaus in den nächsten Jahren erfolgen.
Zur Zeit erarbeiten wir die genaue Stundentafel für die Klassen 7 bis 10. Da die Stundenzahl, die vom Schulministerium für die Schüler unter G9 diejenige übersteigt, die früher, vor G8, für G9 galten, wird die Stundenzahl für die Schüler sukzessive steigen. Wir beabsichtigen, die Vorgaben des Landes so umzusetzen, dass sich für die Klasse 7 kein Langtag, dafür für die Klasse 8 ein Langtag und für die Klassen 9 und 10 zwei Langtage ergeben. Aber wir können Ihnen versichern: Wie bisher haben wir auch dabei den Anspruch an uns selbst, die Vorgaben jeweils zum Besten der Schüler umzusetzen.
Die Zentrale Lernstandserhebung, die Ihnen als Instrument zur Qualitätssicherung bereits aus der Grundschule bekannt ist, fand bislang in der Mittelstufe, nämlich in der Klasse 8 statt, und zwar in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Ob dies auch weiterhin der Fall sein wird, hängt von der Präzisierung der Vorgaben ab.
Mit der Versetzung am Ende der Klasse 10 treten die Schüler in die Einführungsphase der Sekundarstufe II ein und erreichen die Fachoberschulreife und damit den mittleren Schulabschluss.