Aufgabe der Erprobungsstufe (Klasse 5 und 6) ist es, Schülerinnen und Schüler, die aus den verschiedenen Grundschulen mit je eigenen Konzepten kommen, in fachlicher und pädagogischer Hinsicht an das Lernen und Arbeiten in einem Gymnasium heranzuführen. Neben Bestätigung, Zuspruch und Förderung, die gerade in dieser ersten Phase wichtig sind, spielt auch die Zeit, die Kinder benötigen, um sich einzugewöhnen, eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund bilden die beiden Klassen der Erprobungsstufe eine pädagogische Einheit, die der sorgfältigen Beobachtung der Entwicklung des einzelnen Kindes dient. Hierzu finden regelmäßig im Jahr Erprobungsstufenkonferenzen statt, in denen nicht primär die Einzelleistung, sondern die Entwicklung eines jeden Schülers im Vordergrund steht. Diese Konferenzen sind in zeitlicher Nähe zu Elternsprechtagen oder Zeugnisausgabe terminiert, um den Informationsaustausch zwischen Schule und Elternhaus zu gewährleisten.
Zeigen sich im Einzelfall Schwierigkeiten, versuchen wir die Ursachen zu klären und im Gespräch mit den unterrichtenden Lehrern und in enger Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus Lösungen zu entwickeln. Auf Wunsch kann auch der Kontakt zu den Psychologen der Erziehungsberatungsstelle der Caritas hergestellt werden. In diesem Zusammenhang hat sich unter der Leitung unserer Erprobungsstufenkoordinatorin Frau Heinen eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich ganz gezielt mit dem Thema »Soziales Lernen« befasst, unter das auch das Thema »Mobbing« fällt.
Die Klassenlehrer und Fachlehrer arbeiten in der Erprobungsstufe sehr eng zusammen, um sich über wichtige Aspekte dieser Übergangsphase auszutauschen. Dabei geht es neben konkreten Einzelfragen zu Schülern und Lerngruppen auch um methodische Überlegungen. Schulisches Lernen ist nicht nur unterrichtsgebunden zu verstehen. Im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung möchten wir unseren Schülern immer wieder den Blick weiten und andere Lernchancen eröffnen; so etwa die Teilnahme in den Musikensembles – dem Unterstufenchor, dem jungen Orchester oder der jungen Bigband. Aber auch Fahrten fördern die soziale Kompetenz unserer Neuankömmlinge, so die religiösen Wochenenden der Klassen 5 in Maria Laach oder auch die Klassenfahrt in der Jahrgangsstufe 6. Darüber hinaus bieten wir unseren Schülern immer wieder Gelegenheiten, vor einem Publikum aufzutreten, sei es durch den Lesewettbewerb, die Aufführung szenischer Musikstücke oder auch durch die Gestaltung eines Bunten Abends der gesamten Erprobungsstufe.
Ein besonderes Ziel in der Erprobungsstufe ist der Aufbau einer sozialen Gemeinschaft im Klassenverband. Dazu finden z. B. in Klasse 5 in der Woche vor den Herbstferien Projekttage statt, in denen die Schülerinnen und Schüler sich besser kennen lernen, Bedingungen für ein gutes Miteinander erarbeiten und einüben.
Unser Beratungskonzept, das Sie im Detail auch auf unserer Homepage finden, garantiert Ihnen, dass wir Ihre Kinder genau im Blick haben. Dabei werden wir, wie bereits erwähnt, im Bedarfsfall von der Erziehungsberatungsstelle der Caritas unterstützt.
Belohnt wird unsere pädagogische Arbeit am Ende immer wieder durch die hohe Zahl der Schüler, die aus der Erprobungsstufe erfolgreich in die Mittelstufe übergehen.
Unterricht in der Erprobungsstufe
Der Unterricht in den Klassen 5 und 6 soll anknüpfen an die Arbeit der Grundschule, sich die dort erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zunutze machen, um allmählich zu Arbeitsweise und Bildungsziel des Gymnasiums hinzuführen. Die Zeit, die die einzelnen Kinder für diese Umstellung benötigen, ist erfahrungsgemäß sehr unterschiedlich. Daher gilt es, nicht nur für uns Lehrer, sondern auch für die Eltern, die Entwicklung zu beobachten und den Kindern die angemessene Eingewöhnungsphase einzuräumen.
Nach der Stundentafel, die das Ministerium für die Gymnasien veröffentlicht hat, müssen die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Klasse 10 insgesamt 180 Wochenstunden (= Summe der Unterrichtsstunden pro Woche über 6 Schuljahre) an Unterricht erhalten.
In der neuen Stundentafel ist die Stundenzahl für die Klassen 5 und 6 auf 57 festgelegt. Daraus ergibt sich eine Wochenstundenzahl von 28 Stunden in der Jahrgangsstufe 5 sowie von 29 Stunden in der Stufe 6. Diese Angaben beziehen sich auf die Kern- bzw. Pflichtstunden. Zusätzlich wird bei unseren Schülern eine weitere Stunde im Stundenplan ausgewiesen, in der jahrgangsweise alle zwei Wochen die Messe gemeinsam in der Schulkapelle gefeiert wird.
Hinzu kommen über die 6 Jahre verteilt bis zu 8 Wochenstunden zur individuellen Förderung. Um hier für alle Schüler die gleichen Bedingungen zu schaffen, ist vorgesehen für jedes Jahr eine Ergänzungsstunde für jeden Schüler verpflichtend zu machen. Ein Prinzip unseres Leitbildes ist es, jeden Schüler gemäß seinen Fähigkeiten zu fördern und sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen zu berücksichtigen. Lernen erfolgt zunehmend individualisiert und differenziert. Es wird weiterhin wichtig sein, den individuellen Begabungen der Kinder gerecht zu werden.
Die Öffnung der Stundentafel und des Stundenvolumens um Ergänzungsstunden erlaubt uns, das Konzept zur individuellen Förderung, das wir seit Jahren in der Mittelstufe erfolgreich praktizieren, auch auf die Erprobungsstufe auszuweiten.
Dazu soll in den Klassen 5 und 6 eine weitere Stunde pro Woche zur Verfügung stehen. In unseren Profilklassen (Latein ab Klasse 5, Musikprofilklasse) dient diese Stunde zur fachlichen Förderung des besonderen Schwerpunkts. In den anderen Klassen greift eine andere Art der Förderung. Dazu wird eine Stunde im Stundenplan verankert, in der es die Möglichkeit gibt, in den Hauptfächern auftauchende Schwierigkeiten abzubauen. Da nicht jeder eine solche Fördermöglichkeit in Anspruch nehmen muss, wird für andere Schüler die Möglichkeit geschaffen, als Ergänzungsstunde eine der angebotenen AGs zu wählen. Damit können dann unterschiedliche Vorlieben und Interessen gefördert oder ausgebildet werden.
Wird als Ergänzungsstunde keine der am Nachmittag liegenden AGs gewählt, sondern das fest in der Unterrichtszeit verankerte Förderangebot, ergibt sich für die Klasse 5 ein Stundenplan, bei dem der Unterricht täglich um 13:00 Uhr endet.
In der Klasse 6 beträgt das Stundenvolumen 29 Wochenstunden, hinzu kommen Messe und Ergänzungsstunde. Dies bedeutet, dass in der Klasse 6 einmal eine 7. Stunde erforderlich ist. Diese liegt nach Möglichkeit an dem Tag, an dem in der 1. Stunde die 14-tägige Messe eingeplant ist.
Unabhängig vom Ende des Unterrichts oder der Belegung von AGs am Nachmittag hat jedes Kind von Montag bis Freitag die Möglichkeit, in unserer Mensa ein warmes Mittagessen einzunehmen. Außerdem bieten wir wie bisher von Montag bis Freitag eine Lernzeit im Anschluss an den Unterricht an. Diese Lernzeit kann genutzt werden, um unter Aufsicht Hausaufgaben zu machen, Vokabeln zu lernen, den Unterrichtsstoff aufzuarbeiten, lässt jedoch auch Zeit, um in der Mensa zu Mittag zu essen.
Unterricht in der Klasse 5 | |
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Deutsch | 5 Std. |
Mathematik | 5 Std. |
Englisch | 5 Std. |
Erdkunde | 2 Std. |
Politik | 1 Std. |
Biologie | 2 Std. |
Kunst | 1 / 2 Std.* |
Musik | 1 / 2 Std.* |
Religion | 2 Std. |
Sport | 3 Std. |
Schulmesse | 14-tägig |
Ergänzungsstunde | 1 Std. |
30 Wochenstunden | |
* im halbj. Wechsel |
Unterricht in der Klasse 6 | |
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Deutsch | 4 Std. |
Mathematik | 4 Std. |
Englisch | 4 Std. |
Geschichte | 2 Std. |
Politik | 1 Std. |
Biologie | 2 Std. |
Physik | 2 Std. |
Kunst | 2 Std. |
Musik | 2 Std. |
Religion | 2 Std. |
Sport | 4 Std. |
Schulmesse | 14-tägig |
Ergänzungsstunde | 1 Std. |
31 Wochenstunden |
Zusätzlich zu den individuellen Fördermöglichkeiten bekommen bei uns alle Kinder in allen Bereichen (Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Kunst, Musik, Religion und Sport) ein gutes Fundament.