Am Mittwoch, den 31. August 2022, stand für zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 eine besondere Geschichtsstunde an. Sami Steigmann, der als Kleinkind das Arbeitslager Transnistria in der heutigen Ukraine überlebte, war aus New York angereist, um über seine Erlebnisse während und nach dem Holocaust zu berichten.
Dank der Vermittlung unseres Schülers Samuel Ludwig aus dem Geschichts-Leistungskurs der Q2 wurde der Kontakt zu Sami hergestellt und ein Besuch von ihm an unserer Schule durch Herrn Stamm organisiert. Den Schülerinnen und Schülern zahlreicher Geschichtskurse wurde dadurch ein emotionaler und sehr persönlicher Zugang zum Thema Judenverfolgung in Deutschland während des Nationalsozialismus ermöglicht. Dank der großartigen Hilfe von Lilian Magdanz, die Sami Steigmann bei seinem Aufenthalt in Deutschland begleitete und den Vortrag mitgestaltete, erhielten die Schülerinnen und Schüler, aber auch die anwesenden Kolleginnen und Kollegen, einen authentischen Eindruck von den Schrecken des NS-Regimes und den Folgen für die betroffenen Opfer. In einer anschließenden Fragerunde beantwortete Sami Steigmann geduldig die zahlreichen Meldungen und Nachfragen der Anwesenden und freute sich sichtlich über das große Interesse an seiner Geschichte. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer im Hörsaal des St.-Ursula-Gymnasiums war dies eine einmalige Gelegenheit, einen der letzten Zeitzeugen des Holocaust hautnah zu erleben und so wurden auch die Pausen für weitere persönliche Gespräche oder Fotos genutzt.
Seinen letzten Vortrag hielt Sami nach dem Mittagsessen exklusiv für den Geschichts-Leistungskurs der Q2. Auch hier nahm er sich fast zwei Stunden Zeit, um ein intensives Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern zu führen. Dies wäre sicherlich auch noch bis weit in den Nachmittag fortgesetzt worden, wenn Lilian nicht fürsorglich auf das Alter von Sami und seine zunehmende Erschöpfung hingewiesen hätte.
Alle, die an diesem Mittwoch die Möglichkeit hatten, Sami kennenzulernen, waren sich einig, dass dies ein besonderes und ergreifendes Erlebnis war.
Ein besonderer Dank gilt Lilian und Samuel für ihre Mithilfe und Organisation sowie Sami für die Aufnahme von Reisestrapazen, um uns seine Geschichte zu erzählen.