Im Zusammenhang mit dem Thema »Kunststoffe & Werkstoffe« und Umweltschutz diskutierte der Grundkurs im Fach Chemie der Q2, wie man das Müllproblem verringern könnte. Einige Vorschläge waren: reduzierte Nutzung, z. B. bei Verpackungsmaterialien, Recycling, Forschung an biologisch abbaubaren Kunststoffen oder ein Ersatz durch andere Materialien. Auch hier wäre es ökologisch sinnvoll, Materialien zu nutzen, die beispielsweise schnell wachsen und wenig Fläche benötigen, die in unseren Gegenden wachsen können und die nötigen Eigenschaften für die Nutzung besitzen.
In diesem spannenden Bereich forscht Dr. Marcel Moll am Institut »INRES Nachwachsende Rohstoffe« der Uni Bonn. Er besuchte uns mit Beispielmaterialien im Gepäck am St.‑Ursula‑Gymnasium und berichtete über das Studium sowie Projekte an seinem Institut, deren Mitarbeiter/-innen an Bau- und Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen forschen. Zunächst stellte er vielversprechende Rohstoffe vor: eine bestimmte Baumart und ein Schilf, die auch unter unseren Klimabedingungen »direkt vor der Haustür« schnell und unkompliziert wachsen. Aus diesen können Holz- oder Pressspanplatten hergestellt werden, die z. T. sogar zusätzlich die Eigenschaft haben, dass sie schlecht brennbar sind. Weiterhin wird an Verpackungsmaterialien geforscht, die durch das Einarbeiten verschiedener Kräuter antibakterielle Eigenschaften erhalten. Ebenso arbeitet man daran, hydrophobe papierähnliche Materialien herzustellen, die wasserabweisend, aber gleichzeitig schneller biologisch abbaubar sind als unsere bisher genutzten Kunststoffe.
Herzlichen Dank für den Einblick in dieses interessante Forschungsfeld!
(Hro)