»Ja, ist denn schon Weihnachten?« dachten viele am St.-Ursula-Gymnasium. Denn mit schöner Regelmäßigkeit trafen in den letzten Wochen riesige Pakete namhafter Hersteller von Modelleisenbahnen und Modellbahnzubehör ein.
Die Schule gehört nämlich zu den 60 diesjährigen Gewinnern einer Werkstatt Modelleisenbahn. Auf Initiative von Latein- und Italienischlehrer Bernd Müller beteiligte sich das St.-Ursula-Gymnasium mit einem Siegerkonzept an diesem bundesweiten Wettbewerb, der zum fünften Mal im Rahmen der Aktion »Spielen macht Schule« durchgeführt wird. Initiatoren sind der Frankfurter Verein »Mehr Zeit für Kinder« und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) unter der Leitung des bekannten Psychologen Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer. Gefördert wird die Initiative von Unternehmen der Spielwarenindustrie und sie steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerien der Länder.
In diesem Jahr konnten zum ersten Mal auch weiterführende Schulen mitmachen und das St.-Ursula-Gymnasium wird Pilotschule in diesem Bereich sein.
Ab dem kommenden Halbjahr wird mit der Zeit in einer Werkstatt-AG eine schuleigene Modellbahnanlage im Maßstab 1:87 entstehen. Diese wird Sport- und Geschichtslehrer Olaf Stamm leiten, der selbst passionierter Modellbahner ist.
Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren: Ein eigener Raum ist schon gefunden; die Gewinne und das AG-Projekt werden sowohl am Infotag für die Grundschüler (12.11.2016) als auch am Schulfest (26.11.2016) den Besuchern präsentiert. Ein Treffen mit Vertretern der Ausstatterfirmen findet auf der Modellbaumesse in Köln-Deutz (17.–20.11.2016). Es wird eine Zusammenarbeit mit Modelleisenbahnvereinen angedacht. Ein Internetblog informiert schon jetzt über den Fortgang der Planungen und Arbeiten: modellbahnag.tumblr.com
Es werden aber nicht nur die nagelneuen Gewinne verbaut; vielmehr bilden diese die Grundlage für eine Werkstatt, in der gebrauchte Teile wieder auf Vordermann gebracht werden. Denn die Werkstatt fördert die handwerklichen und motorischen Fähigkeiten ebenso wie Konzentration, technisches Verständnis, Kreativität und Kommunikation sowie genaues Arbeiten – und das eigenständig und in Teamarbeit.
Daher sind Schüler, Eltern, Großeltern und Verwandte aufgerufen, die ausrangierte (auch defekte) oder nie benutzte Modelleisenbahn nebst Zubehör (Spurbreite H0 im Maßstab 1:87) vom Speicher und aus dem Keller zu holen und am Infotag oder auf dem Schulfest mitzubringen und zur Verfügung zu stellen. Wenn gewünscht, werden die Spender als Paten mit Namensschild auf der entstehenden Schul-Modellbahn verewigt.
Auch das Erzbistum Köln berichtet auf seiner Homepage ausführlich über die Aktion. Über die Werkstatt berichten wortgleich auch der Brühler Schlossbote, der Kölner Wochenspiegel, die Werbepost und die Sonntags-Post.
Fotos: Olaf Gruschka