Am Donnerstag, dem 24. Januar 2013, fand bei uns im St.-Ursula-Gymnasium eine Autorenlesung statt, bei der der Kölner Krimiautor Volker Kutscher den vierten Teil seiner, auf mindestens acht Teile angelegten Reihe um den von Köln nach Berlin zwangsversetzten Kriminalkommissar Gereon Rath vorstellte. Diese Gelegenheit ließen sich die Zuschauer natürlich nicht entgehen.
Organisiert von unserer Schülervertretung in Kooperation mit der Buchhandlung Brockmann lud man Kutscher in den Hörsaal des Gymnasiums ein, der Platz für knapp einhundert Zuschauer und eine passende Atmosphäre bot.
Der Autor las abwechselnd spannende Abschnitte vor, erzählte Geschichten und Umstände, die um das Buch kreisten, sodass die Zuhörer Eindrücke von dem Buch bekommen konnten, war allerdings zwischenzeitlich redlich bemüht, nicht zu viel preiszugeben, die Spannung solle ja nicht verloren gehen. In der anschließenden Runde wurde einem die Chance geboten, Fragen zu stellen. Wo die einen seine Lebensgeschichte interessierte, zum Beispiel warum er überhaupt schreibe, was Volker Kutscher keck damit begründete: »Weil ich Germanistik studiert habe und nicht Taxi fahren wollte«, da lobten andere Zuhörer die Realität der Handlung. In einem Interview mit der Zeitung »Die Welt« erklärte er, woher er dieses Detail-Wissen habe. Nämlich recherchiere er in zeitgenössischen Filmen, Bücher und Polizeiakten, vor allem aber arbeite er alte Zeitungen, ja sogar Kleinanzeigen, »genauestens« durch, um »zu wissen, was Menschen damals bewegt hat«.
Nicht nur dieser Aspekt macht seine Kriminalromane zu einer spannenden Zeitreise ins Berlin der Weimarer Republik, in die »Goldenen Zwanziger«, denn er spielt quasi mit dem Leser. Während man als Leser um das Unheil und Leid weiß, das allen voran Adolf Hitler angerichtet hat, wird vielen seiner Figuren erst nach und nach klar, was im Schilde geführt wird.
Insgesamt kann man sagen, dass die Bücher sehr zu empfehlen sind, da man Volker Kutscher in den Büchern als einen Autor erkennt, der Germanistik und Geschichte studiert hat, der sein Handwerk versteht und den die Zeitgeschichte brennend interessiert.
Es war uns eine Ehre, Volker Kutscher bei uns begrüßen zu dürfen, und wir freuen uns darauf, am vierten März Monika Feth zu empfangen.
Max Schiffer, SV