Wie bekannt, veranstaltete die SV unserer Schule am 02.03.2017 eine Podiumsdiskussion zur bevorstehenden Landtagswahl in NRW. Anschließend wurden drei Organisatoren dieser Veranstaltung, Tim Philipp, Lennart Kuhl und Franzis Hachenberg, vom Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) interviewt. Dabei wurden jedoch einige Aussagen nicht korrekt wiedergegeben.
In dem Artikel heißt es: »Ziel war, jungen Wählern vor den Landtagswahlen die Parteien und ihre unterschiedlichen Positionen zu wichtigen Themen vorzustellen und ihnen so klarzumachen, dass sie mit ihrer Stimme Einfluss auf die Entwicklungen des Landes und auf die Demokratie nehmen können.«
Es ist nicht Ziel der SV, die Parteien oder ihre Wahlprogramme vorzustellen. Ziel einer solchen Veranstaltung ist es, ein Bewusstsein für die bevorstehende Landtagswahl zu schaffen. Wir wollen keine einzelnen Meinungen fördern, sondern unsere Mitschüler/-innen dazu ermuntern, sich mit wichtigen Themen und Fragen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Es ist nicht in unserem Sinn, den Mitschüler/-innen einzelne Meinungen vorzustellen, sondern sie für einen Meinungsaustausch zu gewinnen. Für uns gilt primär, ein Bewusstsein für Politik zu schaffen. Es ist klar, dass dies nur möglich ist, wenn die eingeladenen Gäste sich und ihre Partei präsentieren, was auch für jede andere politische Veranstaltung gilt.
In dem Artikel heißt es auch: »Politiker sollten auf die Bürger zugehen und hinhören, wo ihre Sorgen und Ängste sind, und entsprechend reagieren.«
Dieser Satz wurde von Tim Philipp so nicht gesagt. Er wollte ausdrücken, dass die Politik sich näher zum Bürger hingezogen fühlen sollte, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Podiumsdiskussionen sind für Tim Philipp ein Beispiel für eine Gelegenheit, bei der das Gespräch gesucht und gefunden wird. Wir möchten uns von diesem Satz distanzieren, denn er kann als Klage gegen die Politik verstanden werden. Wir verstehen uns selbst als politische Akteure und haben schon in vielen Fällen eine konkrete Gesprächsbereitschaft erfahren.
Es bleibt zu erwähnen, dass nicht alle im Publikum wie behauptet schon wahlberechtigt sind.
Nach dem Erscheinen des Artikels wurde uns vorgeworfen, die AfD, Freie Wähler und »Die Piraten« nicht eingeladen zu haben. Dies sind die Gründe unserer Entscheidung.
Wir halten die AfD für eine rechtspopulistische Partei, die in ihren Reihen Mitglieder duldet, welche klar rechtsextreme Positionen beziehen. Für uns als SV ist die AfD nicht mit dem christlichen Leitbild unserer Schule vereinbar, weshalb wir ihr keinen Raum schaffen wollen!
Was »Die Piraten« angeht: Uns war bei der Organisation dieser Veranstaltung bewusst, dass die Piraten momentan im Landtag vertreten sind. Jedoch sahen wir bei den aktuellen Umfragen, dass das allgemeine Interesse nicht mehr so groß vorhanden ist. Wir haben uns bei den Piraten bereits entschuldigt, da der Eindruck entstanden ist, wir hätten sie ausschließen wollen, und sind froh, dass diese unsere Entschuldigung angenommen haben. Wir freuen uns, Vertreter der Piraten am 15. März zusammen mit Dagmar Andres im Landtag begegnen zu können.
Da die Freien Wähler zurzeit im Landtag unter Sonstiges aufgeführt sind, betrachteten wir es als nicht notwendig, einen Vertreter dieser Partei einzuladen. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass wir uns der kommunalpolitischen Bedeutung der Freien Wähler bewusst sind und diese auch bereits zu unserer Podiumsdiskussion zur letzten Kommunalwahl eingeladen haben.
Wir hoffen, dass wir hiermit zur Klarstellung beitragen konnten. Die SV setzt sich in Absprache mit der Schulleitung für eine vielfältige und demokratische Politik ein, bei der jede Meinung toleriert wird, die nicht ausgrenzt, unterdrückt oder in anderer Form gegen unsere demokratischen Grundwerte verstößt.
Mit freundlichen Grüßen
Die SV des St.-Ursula-Gymnasiums Brühl