Am Donnerstag, 19. Januar, präsentierten die Kunstkurse der Q2 in einer öffentlichen Ausstellung im Atrium des St.-Ursula-Gymnasiums »Erinnerungsmontagen«, die im Kunstunterricht in Orientierung an Gestaltungsprinzipien des aktuellen Montagekünstlers Christian Boltanski hergestellt wurden.
Das Anforderungsprofil beinhaltete die Eingliederung digital bearbeiteter eigener Fotos innerhalb differenziert ausgeloteter Gerüste. Diese Gebilde befinden sich auf der Nahtstelle zwischen Stabilität und fragiler, teilweise bewegter, Instabilität. Im Sinne von collagehafter Bildwirkung sind aktuelle Kunststrategien eingesetzt worden, z. B. die Irritation gewohnter Wahrnehmungsmechanismen, Dokumentationen der eigenen Vergangenheit und die Partizipation, d. h. der aktive Einbezug der Ausstellungsbesucher.
Insgesamt fanden sich hier 25 inszenierte Installationen mit erzählerischen Strängen, »Filterungen« diffuserer Erinnerungen, die vor einer »emotionalen Verkaltung« (Christian Boltanski) bewahrt werden sollen. Somit stellen die Rückbesinnungen einen höchst komplexen und besinnlichen gedanklichen und emotionalen Prozess dar; denn wir alle tragen Verantwortung für die Reflexion vergangener Ereignisse, seien sie angenehm oder katastrophal. Dementsprechend sensibilisiert Erinnerung auch für ein Herantasten an eine ungewisse Zukunft.
Die Ausstellung fand bei vielen Lerngruppen und ihren Lehrerinnen und Lehrern großes Interesse.
Hugo Kroll, stellvertretend für die Mitglieder der Q2-Kunstkurse