25 Schülerinnen und Schüler der Biologie-Leistungskurse in der Stufe Q1 hatten die Möglichkeit, im Ausbildungslabor »KölnPUB« (Publikum und Biotechnologie) in Frechen ihre Kenntnisse im Bereich der Gentechnik, die sie zuvor im Unterricht theoretisch erarbeitet hatten, praktisch anzuwenden.
Sie lösten bakterielle DNA aus den Zellen und reicherten sie an, um sie anschließend mit Hilfe von molekularen »Spezialscheren«, den Restriktionsendonukleasen, zu schneiden und schließlich, in einem dritten Schritt, die Länge der entstandenen DNA-Fragmente zu bestimmen. So wurde deutlich, dass die hier in einem Satz und in Schulbüchern in wenigen Abschnitten beschriebenen Methoden und Prozesse für die Durchführung in der Realität nicht nur mehrere Stunden sorgfältiger und konzentrierter Arbeit erfordern, sondern auch, dass den Verfahrensweisen und verwendeten Techniken und Geräten wiederum jahre- und jahrzehntelange, scharfsinnige theoretische Vorüberlegungen und Forschungsarbeiten zugrunde liegen.
Der Besuch im KölnPUB soll darüber hinaus verstanden werden als ein Beitrag, der unseren Schülerinnen und Schülern als mündigen Bürgern eine objektive Beurteilung und Bewertung gentechnischer Verfahren und ihrer Möglichkeiten und Grenzen auf der Basis fundierten Fach- und Sachwissens ermöglicht. Gerade der angesprochene Bereich gentechnischer Verfahren wird wie nur wenige andere Bereiche durch Medien oder Interessensgruppen verschiedenster Richtungen in hohem Maße verkürzt dargestellt. Gleichzeitig ist jedoch davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren gentechnische Verfahrensweisen die Lebensbedingungen der Menschen in verschiedenen Bereichen des Lebens wie z. B. der Landwirtschaft oder aber der Diagnostik und Therapie in der Medizin entscheidend beeinflussen werden. Je geringer aber der Kenntnisstand der Bürger zu diesem Themenbereich ist, desto mehr laufen sie Gefahr, zum »Spielball« der verschiedenen Gruppierungen und ihrer Interessen zu werden, ohne jedoch eine Chance zu einer echten eigenen Meinungsbildung zu haben.
Wir bedanken uns sehr herzlich beim Förderverein, der unseren Schülerinnen und Schülern zum wiederholten Male den Besuch im Ausbildungslabor finanziert hat und somit Einblicke und Erfahrungen ermöglichte, die schulischer Unterricht nicht geben kann.