Im Rahmen des TRO-Projekts »Glaubenszeugen begegnen« vom 29.09–02.10.2014 haben wir uns in einer Gruppe von 11 Teilnehmern in Begleitung von Frau Oster und Herrn Hardt mit dem Thema »Märtyrer im 3. Reich« beschäftigt.
Unser Projekt startete auf der Grundlage der Ausstellung »Märtyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert« (in Kooperation mit dem Kath. Bildungswerk Rhein-Erft-Kreis), die uns durch Frau Theile (Bildungsreferentin im Dienste der kath. Seelsorge für Sinti und Roma) vorgestellt wurde. Diese Ausstellung kann bis zum 27. Oktober im Atrium besichtigt werden.
Dem Thema kamen wir durch eine sehr interessante Führung im EL-DE Haus in Köln näher. Da sich in jenem Gebäude früher die Gestapo-Zentrale befand und jetzt noch die originalen Gefängniszellen erhalten sind, wird uns diese Exkursion bestimmt in Erinnerung bleiben. Am Mittwoch kamen wir ins Gespräch mit der Zeitzeugin Adelheid Funke (geboren 1934), geborene Roth, deren Vater Joseph Roth während des Nationalsozialismus nach mehreren KZ-Aufenthalten zu Tode kam. Joseph Roth wurde am 22.08.1944, kurz nach dem Attentat auf Hitler von der Gestapo festgenommen, da er sich für seinen Glauben einsetzte, in der Zentrumspartei aktiv war und sich nicht dem NS-Regime unterordnen wollte. Roth, der eigentlich Volksschullehrer war, wurde von seiner Arbeit suspendiert, arbeitete dann unter falschem Namen als Journalist und konnte erst während des Krieges zeitweise wieder als Lehrer arbeiten. Bei seinem Aufenthalt im KZ Buchenwald wurden medizinische Versuche an ihm durchgeführt. Nach drei Monaten wurde er mit starkem Untergewicht und seelischen Schäden aus dem KZ entlassen. Am 22. Januar 1945 verstarb er an den Folgen der Misshandlungen im KZ bei sich zuhause in Bonn-Friesdorf.
Durch die Erfahrungen in dieser interessanten Woche haben wir einen guten Einblick in das Leben der Widerstandskämpfer, vor allem der Märtyrer und deren mutige Taten, bekommen.
Die Projektwoche fasst ein Zitat von Anneliese Knoop-Graf, Schwester von Willi Graf, gut zusammen: »Hinsehen, wo andere wegsehen, politisch wachsam und sensibel sein, das Gewissen schärfen, sich nicht vereinnahmen lassen. Das heißt: Aufpassen, Erkennen, Nein sagen.«
Maria Stricker, Pascale Küsters, Luisa Runden und Maren Langener (EF)