Unser Erzbischof Kardinal Meisner besuchte unsere Schule am Mittwoch, den 9. Januar. Anlass seines Besuches war das Jahr des Glaubens, das weltweit in der katholischen Kirche gefeiert wird. So stand auch das Thema »Glaube« im Mittelpunkt der Begegnung mit ihm.
Am Ende des Pontifikalamtes, an dem die Schülerinnen und Schüler der Stufen 9 bis 11 teilgenommen hatten, bedankte sich der Kardinal mit diesen Worten: »Ich habe den Glauben gesehen: auf euren Gesichtern, in der Art, wie ihr gefeiert habt, im würdigen Dienst der Messdiener und der anderen, die die Liturgie mitgestaltet haben, im Gesang des Chors und in der Musik des Orchesters.«
So konkret wurde er auch bei der Begegnung mit den Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase im Oberstufenzentrum. Der Kardinal wollte auf die Frage der Schüler eingehen, und er tat dies, indem er viel aus der eigenen Geschichte und der eigenen Erfahrung erzählte. Es wurde klar, dass der Glaube keine intellektuelle Gedankenwelt ist, sondern eine Erfahrung, die aus Fakten, Menschen, Erlebnissen und auch mutigen Entscheidungen besteht. Besonders beeindruckend war die Erzählung über die Zeit seiner Jugend unter der kommunistischen Diktatur. Stets ermutigte unser Erzbischof die jungen Menschen, sich selbst anzunehmen und zu erkennen, dass Gott einen Plan für ihr Leben hat. »Ihr seid kein Ergebnis des Zufalls, ihr seid nicht vom Himmel gefallen.« Die wahre Freiheit bestehe in der Erkenntnis, dass wir von Gott abhängig sind, der Weg des Glaubens sei der Weg der Entdeckung der eigenen Identität als Abbilder, die nach ihrem Urbild streben.
Nach anfänglicher Unsicherheit gewann der Erzbischof schnell das Vertrauen der Schüler, die mit Nachfragen und auch Berichten aus der eigenen Erfahrung das Treffen lebendig gestalteten.
Wir durften unseren Bischof für einige Stunden unter uns haben und wir hätten ihn auch länger bei uns behalten. Das Treffen musste nach einer knappen Stunde abgebrochen werden, weil er zum nächsten Termin weiterfahren musste. »Wie kann man verstehen, ob man zum Priester gerufen ist?« wurde gefragt: »An der Freude an Jesus, an der Freude am Leben.« Diese Freude hat unser Kardinal ausgestrahlt und es war auch uns wirklich eine Freude, ihn unter uns zu haben.
P. Gianluca Carlin